Pressemitteilung -
Am 20. September ist Weltkindertag
Unheilbar kranke Kinder, die absehbar sterben werden, in die Mitte der Gesellschaft zu holen statt sie auszugrenzen: Daran möchte der Verein Kinderhospizes Bärenherz Leipzig e.V. anlässlich des Weltkindertags am 20. September erinnern. Kinderrechtsorganisationen wie UNICEF rufen dazu auf, in Deutschland die Rechte und Bedürfnisse aller Kinder ins Zentrum von Politik und Gesellschaft zu stellen. Das müsse auch für lebensverkürzend erkrankte Kinder gelten, sei aber alles andere als selbstverständlich. „Denn bislang haben viele gesunde Menschen große Berührungsängste, wenn es um sterbende Kinder geht. Immer wieder wenden sich Freunde und Bekannte deshalb von den Familien ab, wenn bei einem Kind eine unheilbare Krankheit diagnostiziert wird, die seine Lebenszeit verkürzt. Das ist – zusätzlich zu allen Sorgen und Ängsten wegen der schweren Erkrankung – dann eine große Zusatzbelastung, die für Eltern, Geschwister und das erkrankte Kind selbst kaum auszuhalten ist.“, so Ulrike Herkner, Geschäftsführerin des Fördervereins.
Das Kinderhospiz Bärenherz betreut derzeit rund 170 Familien im Jahr, in denen ein Kind lebt, das so schwer krank ist, dass es vermutlich nicht erwachsen werden wird. Die Mitarbeiter des ambulanten Kinderhospizdienstes unterstützen die Familien zu Hause, indem sie sich zum Beispiel stundenweise um das erkrankte Kind kümmern und den Eltern so Freiraum verschaffen, sich einmal in Ruhe um dessen Geschwister zu kümmern. Dabei erlebten sie häufig, wie sich Freunde, Bekannte und Nachbarn beispielsweise mehr und mehr zurückzögen und die betroffenen Familien zunehmend ins soziale Abseits rutschten, so Anke Petermann, eine der beiden Koordinatorinnen des ambulanten Kinderhospizdienstes im Kinderhospiz Bärenherz.
Häufig wissen die Menschen im Umfeld einer Familie mit einem lebensverkürzend erkrankten Kind nicht, wie sie mit den Betroffenen umgehen sollen. Sie sind mit dieser Situation überfordert. Deshalb hat der Bundesverband Kinderhospiz e.V. im Juni 2015 ein neues Beratungsangebot gestartet, das sich nicht nur an betroffene Familien wendet, sondern ausdrücklich auch an deren soziales Umfeld: das Sorgen- und Infotelefon OSKAR, das rund um die Uhr kostenfrei unter 0800/8888 4711 erreichbar ist. Dort kann sich jeder beraten lassen, der unsicher ist, wie er sich gegenüber einem lebensverkürzend erkrankten Kind und seinen Angehörigen am besten verhält. So kann OSKAR etwa Freunde, Nachbarn, Lehrer oder auch den Fußballtrainer dabei unterstützen, einen guten Umgang mit betroffenen Familien zu finden und zu bewahren – und dadurch helfen, die Familien vor dem sozialen Abseits zu schützen.
Themen
Der Verein Kinderhospiz Bärenherz Leipzig e.V. hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Betrieb des gleichnamigen stationären Kinderhospizes über die eingeworbenen Mittel zu finanzieren. Das Haus mit Sitz im Kees’schen Park in Markkleeberg finanziert sich zu circa 80 Prozent aus Spenden. Alle Informationen zum Kinderhospiz Bärenherz Leipzig und seinem Förderverein sind unter www.baerenherz-leipzig.de zu finden. Der Leipziger Bärenherz-Verein ist auch bei Facebook unter „KinderhospizBaerenherzLeipzig“ präsent.