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Melanie Naumann, Geschwisterbegleiterin im Bärenherz, freut sich über die Spende der Lanzfreunde Sachsen
Melanie Naumann, Geschwisterbegleiterin im Bärenherz, freut sich über die Spende der Lanzfreunde Sachsen

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Lanzfreunde Sachsen mit großem Herzen

Ein bärenherzliches Dankeschön an die Lanzfreunde Sachsen für ihr großes Herz und ihre großartige Spende.

Die LVZ berichtet:

Strahlende Augen am Dienstagvormittag im Markkleeberger Kinderhospiz Bärenherz: Völlig unerwartet bekam die Haben-Seite des Spendenkontos vierstelligen Zuwachs. Marc Nürnberger, Chef des Vereins Lanzfreunde Sachsen, war mit einigen seiner Mitstreiter in den Kees’schen Park gekommen und hatte einen Scheck über 1000 Euro mitgebracht. Die Überraschung im Team des einzigen Kinderhospiz’ Sachsens, das ausschließlich von Spendengeldern abhängig ist, war allerdings nicht die einzige emotionale Komponente der Aktion. Auch die Vorgeschichte und das Nachspiel haben es in sich.

Das erste Wochenende im Juli stand in Markkleeberg im Zeichen gleich zweier Jubiläen. Während das Kinderhospiz im Kees’schen Park seinen 20. Geburtstag feierte, zelebrierten rund 1400 Enthusiasten betagter Traktor-Veteranen gemeinsam mit über 12 000 Besuchern im benachbarten Agra-Park ihr ebenfalls schon 20. Lanz-Bulldog-Treffen. Dieser Ansturm war für Marc Nürnberger und dessen Organisationsteam der Lanzfreunde Sachsen ein dicker Brocken. „Da muss alles reibungslos klappen“, blickt der 40-Jährige zurück. Nürnberger weiß, dass der Erfolg des Events viele Väter hat. „Die Ordnungsämter der Städte Markkleeberg und Leipzig haben einen super Job gemacht“, sagt er und hat auch die von hunderten tuckernder Einzylinder hervorgehenden Belastungen für die Anrainer im Blick. „Die Traktoren sind rund 100 Jahre alt, und man kann sie leider nicht leiser machen“, räumt der gelernte Metallbauer aus Störmthal ein.

Deshalb haben sich die Lanzfreunde nach dem Event darüber Gedanken gemacht, wie sie sich sowohl für die Zusammenarbeit als auch das Verständnis bedanken können. Weil „mit einem Blumenstrauß in der Hand an jeder Haustür klingeln“ nicht machbar ist, habe sich der Verein auf eine Dankesgeste mit ebenso gesellschaftlicher wie sozialer Wirkung geeinigt, sagt Nürnberger. „Mit unserer Spende wollen wir das Projekt ,Geschwisterkinder‘ im Bärenherz unterstützen und das Thema damit stärker in den Fokus der Öffentlichkeit rücken.“

Im Markkleeberger Hospiz ist diese Idee auf fruchtbaren Boden gefallen. Hier werden unheilbar erkrankte Kinder liebevoll betreut, versorgt und können ihre letzten Lebenstage in geschützter Atmosphäre im Kreise ihrer Familien verbringen. „Es liegt in der Natur der Dinge, dass die betroffenen Kinder dabei im Mittelpunkt stehen“, betont Ulrike Herkner, Chefin des Fördervereins Bärenherz. „Allerdings darf man dabei auch die Geschwister dieser Kinder nicht vergessen. Sie leiden auch unter diesen Situationen und benötigen ebenfalls dringend Zuwendung und Aufmerksamkeit.“ Weil das Bärenherz-Team bei seiner Arbeit die „Familie als System“ betrachtet, habe man schon vor vielen Jahren das Projekt „Geschwisterkinder“ ins Leben gerufen. Darin gehe es nicht nur um direkte Angebote für die jüngsten Mitglieder betroffener Familien, sondern auch um Hilfestellungen für Eltern. „Die Kinder müssen verdammt schnell erwachsen werden und sich mit Themen auseinandersetzen, die andere Heranwachsende gar nicht kennen“, sagt Herkner. Je nach Alter der Geschwisterkinder müssen Eltern auch unterschiedlich mit deren Sorgen und Ängsten angesichts des bevorstehenden Verlustes umgehen oder Antworten auf Fragen geben können.

„Dabei unterstützen wir die Familien sehr aktiv“, betont Mona Meister vom Bärenherz-Team. Sie zählt auch Veranstaltungen und Freizeiten für Geschwisterkinder als Bestandteile des Projektes auf, dessen Angebote bis hin zur Trauerbegleitung reiche. „Über die Spende der Lanzfreunde Sachsen haben wir uns deshalb nicht nur aus finanzieller Sicht gefreut. Es ist ein wichtiges Signal, das die Belange der Angehörigen ins Bewusstsein bringt“, hofft Meister, dass weitere Spender diesem Beispiel folgen.

Text: Rainer Küster, erschienen in der LVZ am Mittwoch, 2. August 2023

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