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Rainer Neubauer, Karsten Schütze, Mandy Köhler mit ihrem Sohn Hans Georg, Hubertus von Erffa, Sylvia Heumann und Barbara Klepsch. Foto: Rico Thumser/Bärenherz Leipzig
Rainer Neubauer, Karsten Schütze, Mandy Köhler mit ihrem Sohn Hans Georg, Hubertus von Erffa, Sylvia Heumann und Barbara Klepsch. Foto: Rico Thumser/Bärenherz Leipzig

News -

Festakt im Kinderhospiz Bärenherz: Neue Räumlichkeiten nach baulicher Erweiterung eröffnet

Erweiterung ist Antwort auf erhöhte Nachfragen betroffener Familien | Baumaßnahmen nur durch Förder- und Spendengelder möglich

Am gestrigen Donnerstag, 1. November 2018, wurden im Kinderhospiz Bärenherz Leipzig nach fast einem Jahr Bauzeit die neuen Räumlichkeiten offiziell eröffnet. Beim Festakt mit anschließender Besichtigung, zu dem zahlreiche Unterstützer des Kinderhospizes kamen, sprachen Barbara Klepsch,Sächsische Staatsministerin für Soziales und Verbraucherschutz, sowie Karsten Schütze,Oberbürgermeister der Stadt Markkleeberg, die Grußworte. Musikalisch wurde die Feier vom Chor „Amici Musicae“, dem Bärenherz-Kinderkrankenpfleger Alexander Kozanecki angehört, umrahmt. Symbolisch übergab der Vorsitzende des Fördervereins Kinderhospiz Bärenherz Leipzig e.V., Hubertus von Erffa, einen großen Holzschlüssel, auf dem sich alle Gäste mit ihrer Unterschrift verewigen konnten, an die Bärenherz-Familien.

Hubertus von Erffa, Vorsitzender Kinderhospiz Bärenherz Leipzig e.V.: „Wir sind sehr stolz auf die Gemeinschaft, die für Bärenherz eng zusammensteht und da anpackt, wo Bedarf ist. Durch die Zuwendung unserer Mitmenschen spüren wir ganz deutlich, dass die Familien mit ihren Sorgen nicht alleine stehen. Wir sind allen Unterstützern von Herzen dankbar, dass sie die Sorgen der Betroffenen teilen und durch ihr Engagement helfen, diese zu lindern. Ihre freiwillige selbstlose Bereitschaft drückt Anerkennung und Achtung gegenüber den Familien im Kinderhospiz aus. Erst ihre Spenden haben uns überhaupt in die Lage versetzt, die Erweiterung anzugehen. Wir sind sehr glücklich, dass uns die Bild-Hilfsorganisation ‚Ein Herz für Kinder‘ bei den Baukosten mit einer großen Förderung unterstützt hat. Die weiteren Kosten konnten wir durch Spenden tragen. Nun hoffen wir auf die kontinuierliche Unterstützung auch in Zukunft, durch welche der laufende Geschäftsbetrieb abgesichert werden kann.“

Barbara Klepsch, Sächsische Staatsministerin für Soziales und Verbraucherschutz: „Ich bin tief beeindruckt von der hervorragenden Arbeit, die Bärenherz leistet, und sehr dankbar dafür, dass ich bei der Eröffnung des Erweiterungsbaus dabei sein darf. Bereits bei einem Besuch vor zwei Jahren konnte ich mir ein Bild davon machen, wie wichtig Bärenherz als Anlaufstelle für Betroffene für den Freistaat Sachsen ist. Dem gesamten Team möchte ich meinen Dank dafür aussprechen, dass sie Familien mit schweren Schicksalsschlägen zur Seite stehen. Für die Zukunft wünsche ich ihnen alles Gute und viel Kraft. Allen Spendern und Ehrenamtlichen danke ich ebenfalls von Herzen für ihr bemerkenswertes bürgerschaftliches Engagement. Sie sind es, die die Arbeit von Bärenherz durch ihre Unterstützung erst ermöglichen.“

Karsten Schütze, Oberbürgermeister Stadt Markkleeberg: „Ich empfinde es als große Ehre, bei der Eröffnung der neuen Räume dabei sein zu dürfen. Es sind heute so viele Menschen hier, die sich schon lange für Bärenherz engagieren und diese wichtige Idee tragen. Uns alle eint das Interesse, Bärenherz gemeinsam zu unterstützen und zu unser aller Herzensangelegenheit werden zu lassen. Ich bin sehr froh, dass das Kinderhospiz schon seit zehn Jahren hier im Kees’schen Park zu Hause ist und dass nun durch die Erweiterung noch mehr Hilfe für betroffene Familien geleistet werden kann. Sowohl die Stadt als auch der Landkreis begleiten jederzeit wohlwollend die besondere Arbeit, die hier gemacht wird. Unser Herz schlägt für Bärenherz und ich stehe auch in Zukunft gern mit meiner Person zur Verfügung, um die Unterstützung der Stadt Markkleeberg zu demonstrieren.“

Für Familien mit unheilbar erkrankten Kindern hat Bärenherz in den letzten 15 Jahren eine zentrale Position eingenommen. Aufgrund der anerkannten fachlichen Qualifikation und der liebevollen Begleitung erhöhte sich die Nachfrage durch die Familien stetig, was nach nunmehr zehn Jahren am Standort im Kees‘schen Park eine bauliche Erweiterung nötig machte. Die Bauarbeiten dazu starteten im Januar 2018 und bedeuten einen räumlichen Gewinn von 350 Quadratmetern.

Vor der Aufstockung konnten mit zehn Kinderzimmern und fünf Elternwohnungen insgesamt 320 Aufenthalte pro Jahr für Familien mit lebensverkürzend erkrankten Kindern sichergestellt werden. In Zukunft ist es durch die Vergrößerung des zentralen Wohnbereichs der Kinder im Erdgeschoss sowie die Erweiterung der Räumlichkeiten für die Angehörigen mit nunmehr neun Unterkunftsoptionen möglich, dass Bärenherz noch mehr Familien betreuen kann und die Anzahl der Aufenthalte deutlich erhöht werden. Darüber hinaus ist Bärenherz in der Lage, flexibler auf verschiedene Familienkonstellationen einzugehen. Ein neuer, ganz besonders gestalteter Raum der Begegnung gibt Familien unter anderem die Möglichkeit, in Ruhe Abschied von den verstorbenen Kindern zu nehmen. Mehr Platz für Therapie, Fortbildungen und Trauergruppen sowie eine den neuen Kapazitäten folgende Vergrößerung des Bürobereichs runden die bauliche Erweiterung ab.

Die Idee der Aufstockung begleitete Bärenherz bereits seit 2014. Die Kosten von etwa 700.000 Euro kann der Förderverein auch dank der großzügigen Förderzusage von BILD hilft e.V.„Ein Herz für Kinder“ stemmen. Darüber hinaus ist das Kinderhospiz jedoch weiterhin auf Spenden für die Ausstattung der neuen Räume sowie die Sicherstellung des erweiterten stationären Betriebs angewiesen. Staatliche Mittel gibt es für beides nicht. Die laufenden Kosten des Kinderhospizes werden zu knapp über der Hälfte von den Kranken- und Pflegekassen erstattet und beziehen sich lediglich auf die Grundversorgung der erkrankten Kinder und Familien bis zum Zeitpunkt des Versterbens des Kindes; psychosoziale Angebote für die Angehörigen werden nur zu einem geringen Teil finanziert. Ohne Zuwendungen könnte Bärenherz nicht im notwendigen Umfang für betroffene Familien sorgen und sie auf ihrem schweren Weg begleiten.

Trotz der umfangreichen Baumaßnahmen versorgte und begleitete Bärenherz auch weiterhin die erkrankten Kinder und ihre Familien: von Januar bis März 2018 vorübergehend im Seepark Auenhain, seit Ostern mit entsprechendem Lärmschutzkonzept wieder im Kinderhospiz im Kees’schen Park. Hier wurde zunächst der stationäre Betrieb in Abschnitten wieder aufgenommen, nach und nach wurden auch die zusätzlichen Therapiebereiche und die Büroflächen fertiggestellt. Der ambulante Kinder- und Jugendhospizdienst wurde wie gewohnt angeboten.

Zahlreiche Fotos zu dieser Veranstaltung finden Sie unter diesem Link:

https://www.baerenherz-leipzig.de/archiv/festakt-im-kinderhospiz-baerenherz-neue-raeumlichkeiten-nach-baulicher-erweiterung-eroeffnet.html

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