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Brandiser Oberschüler übergeben Spenden
LVZ vom 11. Januar 2019, Text von Ines Alekowa:
Arbeiten für einen guten Zweck: Im Juni hatten sich Brandiser Oberschüler am Aktionstag Genialsozial beteiligt. Am Donnerstag übergaben sie das erarbeitete Geld an Vereine in der Region.
Brandis: Fünf gemeinnützige Einrichtungen konnten sich am Donnerstag im Forum der Oberschule Brandis über Spenden in Höhe von je 300 Euro freuen. Das Geld hatten die Schüler im Rahmen von Genialsozial am 24. Juni vergangenen Jahres verdient. 245 von rund 500 Schülern hatten an dem sachsenweiten Aktionstag teilgenommen und für einen Tag die Schulbank gegen einen Job getauscht. Am Ende klingelten 5.080 Euro in der Kasse.
Hilfe für weltweite und regionale Projekte
Der Erlös wird aufgeteilt. Ein Drittel kommt weltweit Entwicklungsprojekten in ärmeren Ländern zugute. Die Schülersprecherinnen Melissa, Estelle und Antonia zählten die Sicherung von Trinkwasser auf den Philippinen, Plastikrecycling in Ghana, Verbesserung der medizinischen Versorgung in Tibet und Landbesitzurkunden für Bauern in Mosambik auf. Unterstützt wird des Weiteren die Arbeit der Sächsischen Jugendstiftung, die den Aktionstag organisiert. Das letzte Drittel fließt in regionale Projekte.
„Die Empfänger wurden demokratisch im Schülerrat gewählt“, berichtete Schulsozialarbeiterin Katrin Straßburger. Die Schule beteiligt sich zwar schon zum fünften Mal an der Aktion, aber erstmals erfolgte die Spendenübergabe vor den Schülern, in der ersten Schülervollversammlung an der Schule. Der Schülerrat hatte die Anregung der Sozialarbeiterin aufgegriffen, sollen doch für den Aktionstag noch mehr Schüler begeistert werden.
Von Tierheim bis Kinderhospiz – vielfältige Hilfe
Auch Kristina Schmitt, Vorsitzende des Tierschutzvereins Wurzen, begrüßte diesen Rahmen ausdrücklich: „Die Schüler erfahren so ganz unmittelbar, wofür die Spenden eingesetzt werden. Das motiviert ganz besonders, das nächste Mal selbst mitzumachen.“ Sie nutzte die Gelegenheit, die Arbeit im Tierheim vorzustellen, das sich um zahlreiche Hunde und Katzen kümmert. „Mit eurem Geld wollen wir die Umzäunung des Hundespielplatzes erneuern. Sie ist in die Jahre gekommen“, sagte Schmitt und fügte hinzu: „Vielleicht sehen wir uns ja mal in Wurzen“, denn das Tierheim sucht zum Beispiel Katzenstreichler, um kastrierten Tieren für eine bessere Vermittlung ihre Scheu zu nehmen.
Weiterer Nutznießer von Genialsozial ist die Stiftung Wald für Sachsen mit Sitz in Markkleeberg. „Wir widmen uns Waldschutz und -mehrung, und das mit möglichst vielen jungen Menschen“, betonte Projektleiter Olaf Kroggel. „Bis 2050 wollen wir 30 Prozent der Landesfläche bewalden.“ Mona Meister vom Kinderhospiz Bärenherz, beschrieb anhand vieler Fotos das Leben in dem Leipziger Haus, in dem unheilbar erkrankte Kinder und deren Angehörige Fürsorge von der Diagnose bis zum Tod erfahren. „Wir erhalten keine staatlichen Mittel, und die Kassen übernehmen nur einen Teil der Kosten, deshalb freuen wir uns sehr, heute bedacht zu werden.“ Mandy Rziepela und Brigitta Albrecht vom Autonomen Frauenhaus Leipzig konfrontierten die Schüler mit dem schwierigen Thema Gewalt in der Familie. „Wir helfen den Frauen und ihren Kindern, die Erlebnisse zu verarbeiten. Die Spende wird für die Notversorgung mit Lebensmitteln verwendet.“ Jörg Sämisch vom Förderverein der Oberschule schließlich freute sich, ein paar Euro mehr für die Ganztagsangebote an der Schule zu haben.
Schulleitung stolz auf die Bilanz
„Wir sehen, das Geld ist gut angelegt“, sagte Schulleiter Uwe Storek und wünschte den Empfängern, „dass es hilft, ihre ehrenamtliche Arbeit weiterzuführen“. Den Schülern sprach er ein großes Lob aus: „5.080 Euro sind eine Menge Geld. Darauf könnt ihr stolz sein.“ Der Erlös ist nicht zuletzt der jährlich gestiegenen Teilnehmerzahl zu danken. Der Schulleiter sprach die Hoffnung aus, dass auch bei Genialsozial am 25. Juni 2019 viele mitmachen. Arbeitgeber können übrigens alle sein: Geschäfte, Unternehmen, Vereine, Institutionen oder Privatpersonen. Erledigt werden einfache Hilfstätigkeiten, zum Beispiel das Büro entstauben, Akten sortieren, Rasen mähen, wobei die Partner selbst entscheiden, wie viel sie dafür geben wollen. Die Schüler erhalten zudem Einblicke in verschiedene Berufsfelder. „Die Bereitschaft der hiesigen Unternehmen ist sehr hoch“, lobte Straßburger und Storek ergänzte: „Betriebe, die Interesse haben, können sich gern in der Schule melden.“