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Filme vom Abschied: Eine Filmreihe in den Passage Kinos

Filme vom Abschied: Eine Filmreihe in den Passage Kinos

Termin 3. August 2020 13:55 – 13:55

Ort Passage Kinos, Hainstr. 19a 04109 Leipzig Tel. 0341 217 38 65

Die "Filme vom Abschied" sind ein gemeinsames Projekt des Landesverbandes für Hospizarbeit und des Palliativmedizin Sachsen e.V. mit den Passage Kinos in Leipzig.
Auf besondere Weise möchten wir uns in diesem Jahr den Themen von Sterben, Tod, Trauer und Abschiednehmen in unterschiedlichen Facetten widmen. Dazu haben wir uns zu einer Dokumentarfilmreihe entschieden. In den Fokus nehmen wir Brüder und Schwestern von schwer erkrankten Geschwistern, die Gestaltung des Grabsteines eines lieben Angehörigen und die körperbehinderte Autistin Veronika Raila, die es geschafft hat, ihr Leben auf ganz eigene Weise zu gestalten. So schreibt sie in ihrer Vita: „Ohne zu sprechen habe ich die Sprache gelernt, ohne zu laufen gehe ich durch die Literatur, ohne zu singen nehme ich Melodien in mich auf und verwandle sie zu Texten.“ Frau Raila (Protagonistin des Filmes SANDMÄDCHEN) wird persönlich beim Filmforum erscheinen. Wir freuen uns auf Ihren Besuch und auf anregende Gespräche mit unseren Gästen.

Gezeigt werden:

UNZERTRENNLICH
Mi 23.9. / 18:30 Uhr
Deutschland 2018 Regie: Frauke Lodders 95 min Dokumentarfilm FSK: 0
„Aus Gustav wird kein Arschloch“, sagt Sybille über ihren Sohn. Da ist sich die
Mutter ganz sicher. Es ist nichts Besonderes, wenn Eltern voll des Lobes über ihre
Kinder sind. Doch der etwa zehnjährige Gustav hat sich Tugenden wie Empathie,
Respekt und Verantwortungsbewusstsein hart erarbeitet. Notgedrungen. Denn er
musste sich schon von klein auf um seine Schwester Alma kümmern, die mit einer
multiplen Behinderung geboren wurde. Erst recht, nachdem seine Eltern sich
getrennt hatten. Gustav ist einer von vier Millionen Menschen in Deutschland, die
chronisch kranke oder schwerbehinderte Geschwister haben. Was diese besondere
Situation für Brüder und Schwestern von Kindern mit Handicaps bedeutet, spielt
in der öffentlichen Wahrnehmung allerdings kaum eine Rolle. Der Dokumentarfilm
von Frauke Lodders stellt Kinder aus vier betroffenen Familien mit unterschiedlichen
Schicksalen vor.
Im Anschluss Gespräch mit: Julia Adeline Kremer, Kunsttherapeutin,
Fachkraft für Geschwister, Bärenherz Kinderhospize gGmbH Moderation:
Ulrike Herkner, Geschäftsführerin Kinderhospiz Bärenherz Leipzig e.V.

+

DER STEIN ZUM LEBEN
im Rahmen von EINBLICK –DER KULTURFILM AM SONNTAG
So 27.9./13:00 Uhr
Deutschland 2018 Regie: Katinka Zeuner 79 min Dokumentarfilm FSK: 6

Ein Zirkuswagen und ein Frachtcontainer dienen dem Steinmetz Michael Spengler
als Werkstatt. Hier empfängt er Menschen in Trauer. Gemeinsam gestalten sie
Grabsteine, die von den Toten erzählen. Michael hilft ihnen über die Grenzen ihrer
Vorstellungskraft hinaus. Sensibel begegnet er dem Material und den Menschen
und begleitet jede Familie auf eigene Art auf dem oft monatelangen Weg. Schritt für
Schritt, Entscheidung für Entscheidung. Der Film erzählt von diesem mühevollen
und intimen Prozess und zeigt, wie die Arbeit am Stein den Tod im wahrsten Sinne
des Wortes be-greifbarer macht. Die Steine nehmen Form an. Und in den Angehörigen
reift ein neues Verhältnis zu ihren Toten – und zum Leben.
Im Anschluss Gespräch mit: Katinka Zeuner, Regisseurin und Filmemacherin und Hedwig
Portner, Bestatterin und Trauerbegleiterin Die Bestattung ANANKE Leipzig
Moderation: Anke Wick, Hospizkoordinatorin Palliativzentrum Advena Leipzig

+

Sandmännchen
So 27.9./13:00 Uhr
Deutschland 2017 Regie: Mark Michel 84 min Dokumentarfilm FSK: 0

Was heißt es, im eigenen Körper gefangen zu sein und nicht gesehen zu werden?
SANDMÄDCHEN entführt uns in die einzigartige Erfahrungs- und Lebenswelt von
Veronika Raila, einer jungen Autistin, hypersensibel und von Geburt an schwer behindert.
Raila hat schmerzhaft erlebt, was es heißt, als Person nicht wahrgenommen
zu werden. Als Kind wurde ihr ein IQ von 0 attestiert. Allein ihre Eltern glaubten, dass
es anders ist. Heute veröffentlicht sie Prosa und Lyrik und studiert Literatur und
Theologie. Mit dem vorliegenden Film nimmt sie gemeinsam mit dem Regisseur
Mark Michel ihr eigenes Leben in den Blick. Der Film kombiniert ihre Texte und Gedanken
mit behutsam ins Bild gesetzten Alltagsbeobachtungen, poetischen Naturaufnahmen
und den flüchtigen, aber eindrücklichen Sandanimationen der Künstlerin
Anne Loeper zu einem Essay über Freiheit und Wahrnehmung.
Im Anschluss Gespräch mit: Veronika Raila, Protagonistin / Mark Michel, Autor und Regisseur
Moderation: Angela Helmers, Koordinatorin Hospiz Verein Leipzig e.V.

www. passage-kinos.de
Eintritt für alle Veranstaltungen: 9,90 Euro/8,40 Euro
Ermäßigungen für Student*innen, Schüler*innen
Begleitpersonen Behinderter (Ausweis B) erhalten freien Eintritt

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